ÜBER UNS
Unsere Mission
Das ZHFH Zentrum Human Factors Hamburg begreift sich als Motor und Multiplikator für den interdisziplinären Austausch sicherheitskritischer Arbeitsfelder, insbesondere der Schiff- und Luftfahrt, sowie des Gesundheitswesens. Es hat sich zur Aufgabe gemacht, Abläufe und Strukturen soziotechnischer Systeme und die dabei zum Tragen kommenden psychischen und mentalen Vorgänge zu erforschen und sicherer zu machen. Die Schnittstelle Mensch- Maschine steht dabei im Zentrum des Interesses. Das Ziel ist, die Interaktionen dieser Schnittstelle möglichst reibungslos und risikoarm zu gestalten, potentielle Systemgefährdungen zu identifizieren und Fehlerpotentiale zu minimieren. Ursachen für Krisen werden vorausschauend eruiert und pro- aktive Maßnahmenempfehlungen erarbeitet.
Der Mensch als statistisch stärkster Unsicherheitsfaktor und zugleich einziger, der auf Störungen und Unregelmäßigkeiten mit kreativen Lösungen reagieren kann, steht dabei im Fokus. „Human Factor“ bezeichnet deshalb einerseits die Anfälligkeit eines soziotechnischen Systems, die es zu erforschen gilt. Andererseits steht der Begriff für diejenigen Human-Ressourcen, die eine eventuelle Krise verhindern bzw. auffangen können und dem System als Ganzes so Resilienz verleihen.
In Kooperation mit Hochschulen und Sicherheitsbehörden arbeitet das ZHFH daran, die Ergebnisse der Human- Factors- Forschung durch praxisnahe und erlebnisorientierte Trainings in die tägliche Operations von Schiff- und Luftfahrt sowie des Gesundheitswesens zu tragen. Neben unserem Kerngebiet Human- Factors- Training und – Coaching beschäftigen wir uns in Forschungsprojekten den Herausforderungen immer komplexer werdender Systeme. Wir stellen unser Know-how als Dienstleistung der Wirtschaft zur Verfügung, widmen uns der Weiterentwicklung und Optimierung der Systeme.
Wir sind davon überzeugt, dass Human-Factors-Kompetenz, das Wissen um und das Bewusstsein für den menschlichen Faktor, in unserer immer komplexer werdenden Welt eine – wenn nicht die wesentliche – Größe darstellt. Hier wird über die Wettbewerbsfähigkeit der kommenden Jahrzehnte entschieden und auch darüber, ob wir Subjekt der Welt bleiben und die richtigen Entscheidungen für die Zukunft treffen.
Systemische Methode
Unsere Vorgehensweise und unsere Methoden orientieren sich an der systemischen Schule. Jedes System ist anders. Aber Sie haben schon die Fachleute für dieses spezifische System. Niemand kennt sich so gut aus wie die Akteuer:innen des Systems selbst. Das zeigt sich uns immer wieder. Manchmal sind nicht nur wir über die Einfachheit der entwickelten Lösungsansätze überrascht, sondern gleichermaßen die Teams selbst.
Denn nur diejenigen Lösungen, die für jedes einzelne Teammitglied passen und von allen mitgetragen werden, führen zur Minimierung von Reibungsverlusten, sowie zur größtmöglichen Steigerung von Effizienz und Sicherheit. Das System als Ganzes erhöht seine Resilienz.
Human Factors Coaching bedeutet immer auch einen Generationskonflikt
Es war vor 30 Jahren in der Fliegerei so, ist es heute teilweise noch in der Seefahrt oder im Gesundheitswesen. Nicht alle Beteiligten erkennen in flachen Hierarchien, in Verantwortungsteilung und Teamarbeit einen Fortschritt und Sicherheitszuwachs. Vor allem die “alten Hasen” sehen darin oft noch einen Angriff auf ihre Stellung, ihre Reputation oder ihre Erfahrung. Deshalb bedeutet ein Change in ein neues, modernes System und Sicherheitsverständnis stets auch einen Generationskonflikt und ist daraus resultierend inneren Widerständen ausgesetzt.
Deshalb setzen wir vor allem auf erlebnisorientierte Low-Fidelity-Trainingsmethoden in Kombination mit einem High-Fidelity-Coaching. Denn Erleben schafft den nachhaltigeren Lerneffekt als Theoretisieren. Indem die Teilnehmer:innen im Training erfahren, wie sehr sich die Fehlerquote durch Transparenz und Teamwork verringert, wird ihnen der Nutzen einer modernen Fehlerkultur bewusst. Der Transfer in den Arbeitsalltag fällt viel leichter.
Low-Fidelity-Training
Wie viele Trainer:innen und Human-Factor-Forscher:innen vertreten auch wir die Ansicht, dass sich technical Skills sehr gut unter Originalbedingungen trainieren lassen. Prozeduren und Abläufe lassen sich in der Originalumgebung oder High- Fidelity- Simulationen entwickeln und einstudieren. Für die im BRM so entscheidenden non-t echnical Skills sehen wir hier jedoch eine eher geringe Effizienz.
Der Fokus dieser Trainings liegt also auf den persönlichen und interpersonellen Kompetenzen und Abläufen, dem originären Bereich von Human Factors and BRM.
High-Fidelity-Coaching
Was ein Low-Fidelity-Training bei aller Entfernung zum Arbeitsalltag trotzdem bieten muss: Der Transfer in den Arbeitsalltag der Nautiker:innen und Pilot:innen muss sichergestellt sein. Deshalb müssen erarbeitete Erkenntnisse über das eigene Verhalten, das gewonnene Bewusstsein für Teamzusammenhänge, Kommunikationsabläufe wie installierte neue Verabredungen und Tools in den Arbeitsalltag und in die Anwendung gebracht werden. Aus diesem Grund ist es erforderlich, die Anwendung der Trainingsinhalte im konkreten Arbeitsumfeld zu fixieren, sie innerhalb eines Coaching zu beobachten und zu justieren.
Die Kombination von Low-Fidelity-Training und High-Fidelity-Coaching ergibt den nachhaltigen Gewinn für das Team und den größten Effekt für das gesamte System.
Verhalten nachhaltig verändern
Theoretisches Lernen und Erfassen bedeutet noch nicht, es auch in einer realen Situation anwenden zu können. Unser Verhalten ist zu einem großen Prozentteil automatisiert. Die Erkenntnis allein, wie ich mich verhalte und welche negativen Auswirkungen dies eventuell hat, genügt nicht. Betrachten wir einen Raucher oder einer Raucherin. Das Wissen darum, dass Rauchen schädlich ist, hält nahezu niemanden davon ab, es zu tun. Wir ändern unser Verhalten oft nicht, obwohl wir wissen, dass es falsch bzw. kontraproduktiv ist. Und auch Anordnungen helfen hier oft nicht weiter. Ganz besonders in zeitkritischen Momenten und emotional belastenden Situationen reagieren wir instinktiv– automatisch. Wir wenden ummittelbar Strategien an, die uns in anderen Situationen genutzt haben, selbst dann, wenn die Situation eine ganz andere ist. Es gibt einen großen Unterschied zwischen theoretisch vermitteltem Wissen über non- technical Skills und dessen Anwendung, dem Transfer.
Mit den richtigen offenen Interventionsfragen wird so der Transfer in den Arbeitsalltag vorbereitet. Dann aber können erfahrungsorientierte Trainingsformate einen enormen Impact auf alle Beteiligten haben.
ZHFH Team
Jürgen Neff
Geschäftsführer
Zertifizierter Resilienztrainer / CRM Trainer / Leaderlotse
systemischer Master Coach / wingwave® Coach
Herausgeber des Standardwerkes „Improving Bridge Resource Management“
Mitglied des Beirats des dvct.
- Beschäftigt sich seit dem Studium mit Emotionen und stressigen Arbeitsumfeldern.
- Arbeitete 10 Jahre in Kreuz- und Seefahrt
- Coacht Führungskräfte und Teams in Kommunikation, emotionalem Selbstmanagement und Findung effektiver Teamabläufe.
„Ein Team verliert oder gewinnt auf der Beziehungsebene.“
Dr. Nele Klose
Wissenschaft und Forschung
Fachärztin für Chirurgie
systemische Master Coachin / Psychotherapeutin i.A.
Mitglied der Schlichtungsstelle des dvct
- Beschäftigte sich als Fachärztin für Chirurgie intensiv mit Teamkommunikation im OP und Noteinsatz.
- Berät Krankenhäuser und OP-Teams im Fehlermanagement, insbesondere im Hinblick auf Belastungssituationen im Klinikalltag.
„Ich kenne Krankenhausflure bei Tag und Nacht.
Und bei jeder Geschwindigkeit.”
Claudius Dietzel
Strategische Entwicklung
Musiker, Produzent
Unternehmer
- Gründer von Microtone®, verantwortlich für Aufbau und Führung eines internationalen Produktions-Teams.
- Über ein Jahrzehnt geschäftlicher Erfahrung in der Kreuzfahrtindustrie.
- Leitete multinationale Teams und Ensembles aller Größen bei Studio-Produktionen.
„Wer Teamkommunikation erlernen möchte,
sollte versuchen, ein Orchester zu dirigieren.”
GASTTRAINER
Jörn Oberndörfer
Gasttrainer
Hubschrauberpilot
CRM-I / SMS Expert / Coach
- International erfahren als Hubschrauberpilot und seit über 20 Jahren in der Aus-und Weiterbildung tätig.
- Als Coach und Berater für SMS im Aviationsektor bringt er zusätzliche Expertise mit ein.
„Der Mensch ist der Schlüssel zum Erfolg. Wir alle profitieren, wenn wir wissen, wie er funktioniert.”
Irene Maria Kern
Gastdozentin, Beraterin
Unternehmensberaterin, zertifizierte Business Coach u. Business Trainerin Dipl. oec. troph. (FH), Erstberuf Krankenschwester
- Expertin für systemische Zusammenhänge in kleinen Teams und großen Organisationen
- Dozentin in der Erwachsenenbildung, Interkulturelle Trainerin und Resilienztrainerin
„Zufrieden ist, wer sich als gesund und erfolgreich erlebt!”
Marc Rohde
Gasttrainer
Coach & Dozent in der Erwachsenenbildung (Sportwissenschaften, Physiotherapie)
Global Mastertrainer Life Fitness Academy
Autor von „Funktional trainieren wie die Weltmeister“ und „STRONG KITCHEN – Für mehr Power im Leben“
- Als Coach und Consultant in der Gesundheitsindustrie sind ihm emotionale Persönlichkeiten sehr vertraut.
- Der Aufbau von High Performance Teams in Sachen Kommunikation, Vertrauen und Feedback steht im Fokus seiner Tätigkeit.
„Don’t be the king, be the Kingmaker.”