Ein Mentales Modell ist die Vorstellung, die im Gehirn entsteht, wenn die äußere Realität in eine Entsprechung im Gehirn umgewandelt wird (“Repräsentanz”). Es ist das Ergebnis eines Übersetzungs- und Speicher(abruf-)prozesses und kann ein Bild sein, Klang oder andere Formen der Vorstellung. Diese Umwandlung stellt im psychologischen Sinn eine Sonderform der Symbolisierung dar. Sie kann sich auf jeden äußeren Eindruck beziehen, Informationen, Sinnesreize aber auch komplexe Prozesse.
Wichtig im Zusammenhang von Human Factors und Coaching ist, dass diese “Übersetzung” höchst individuell ist und zu Missverständnissen führen kann. Ein Beispiel ist das Stichwort “Geld”: Selbst in westlichen Kulturen werden die meisten Länder eine andere Währung vor sich sehen, vielleicht mehr an Münzen als an Scheine denken, dazu kommen dann noch individuelle emotionale Beimischungen wie Stolz, Gier oder Angst vor Verarmung. Die Aufforderung “Wir brauchen jetzt schnell Bargeld” könnte in einem Team also allein deshalb schon zu völlig unterschiedlichen Reaktionen führen. Eine Lösung hierfür ist das Erarbeiten eines meistens auf Englisch bezeichneten “shared mental model”, also eines gemeinsamen Mentalen Modells, als bewusste Übereinkunft, welche Währung mit welchen Implikationen gemeint ist.
« Zurück zum Lexikon-Index