Coping

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Coping (auch Bewältigungsstrategie, Coping Mechanism, Coping Skills) stammt von dem englischen Verb „to cope with“ (etwas bewältigen). Der Begriff beschreibt in der Psychologie den Umgang eines Menschen mit belastenden, gar ihn überfordernden Situationen, Lebensphasen, Krisen und einschneidenden Erlebnissen. Die Coping-Strategien können im Äußeren aus Handlungen (Verhalten, Interaktionen mit der Umwelt) ebenso wie aus mentalen Methoden (psychischen Selbstschutzmechanismen) bestehen.

Geprägt wurde das Coping-Modell von dem transaktionalen Stressmodell (Richard Lazarus, 1984). Er versteht unter dem Begriff “Coping” alle Reaktionen eines Menschen auf eine stressige, belastende und bedrohliche Situation und schreibt dem Coping verschiedene Funktionen zu. 

Funktionen Coping:

  • Schwierige, krisenhafte Situationen ertragbar machen
  • Emotionen wie Trauer, Angst, Ärger oder Frust unter Kontrolle halten
  • Positives Selbstbild bewahren
  • Die Resilienz des Systems trotz Beeinträchtigung erhalten
  • Gefühl erzeugen, dass die Situation wieder besser wird (Optimismus)
  • Das momentan belastete System funktionstüchtig zu halten

Souverän genutzte Copingstrategien führen zu mehr Resilienz.

Reaktionen auf ein Krise

Wie genau ein individuelles System oder eine Person mit einer belastenden Situation bzw. Krise umgeht, ist von System zu System unterschiedlich. Jede Reaktion ist verschieden, abhängig z. B. abhängig von der Persönlichkeit, den zu Verfügung stehenden Ressourcen oder von der Art der Belastung. Lazarus unterscheidet grundsätzlich zwischen den zwei folgenden Coping-Reaktionen: 

Ereignisbezogene Reaktion:

  • Suche nach dem Grund oder der Ursache für die belastende Situation; z. B. im Umfeld, in den situativen Gegebenheiten – also in der äußeren Umgebung. 
  • Suche nach dem „Schuldigen“
  • Analyse der “Lage” – „Lagegrübeln“

Beispiel: Du gibst die Schuld an teaminternen Konflikten einer spezifischen Person, den aktuell schwierigen Rahmenbedingungen (Bsp. viel Stress) oder der Organisation als Ganzem (schlechte Rahmenbedingungen).

Selbstzentrierte Reaktion:

  • Suche nach dem Grund für die belastende Situation bei sich selbst und in eigenen Problemen.

Beispiel: Teammitglied gibt sich selbst die Schuld für Konflikte im Verbund. Team sucht nach interneren Störungen.

Copingstrategien 

Coping ist eine Strategie zur Stressbewältigung. Auch unter den Coping-Stategien lassen sich zwei Copingstrategien unterscheiden: 

Adaptive Copingstrategie / funktionale Copingstrategie: Alle äußeren Handlungen und mentalen Aktionen, welche die belastende Situation nachhaltig verbessern und das Problem lösen. (Lösungsorientierung)

Beispiel: Aktive Versuche, Konflikte im Team zu bereinigen.

Adaptive Coping-Strategien führen also zur Resilienz – der Fähigkeit, psychisch belastende Situationen ohne Beeinträchtigungen zu überstehen. 

Maladaptive Copingstrategie / dysfunktionale Copingstrategie: Maladaptiven Copingstrategie zeichnen sich darin aus, dass dem Problem aus dem Weg gegangen und versucht wird, davon abzulenken. Das Vermeidungsverhalten löst das Problem nicht, sondern ignoriert es. Die Situation wird so nicht verbessert bzw. bereinigt.

Beispiel: Ein Team sitzt ein Problem oder einen Konflikt aus.

Auch das Ertränken des Problems durch Drogen-, Medikamenten- oder Alkoholmissbrauch zählt zu der maladaptiven Copingstrategie. 

Belastungs-Beanspruchungs-Modell; ⇢ Ressourcen, ⇢ Resilienz

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