Metakognition bezeichnet die Fähigkeit, das eigene Denken, Wissen und Handeln bewusst zu beobachten und zu steuern. Sie umfasst sowohl die Wahrnehmung eigener kognitiver Prozesse als auch die Fähigkeit, diese gezielt zu regulieren, etwa durch Planung, Kontrolle und Bewertung von Lern- oder Entscheidungsprozessen.

Erläuterung
Metakognitive Fähigkeiten ermöglichen es, die Qualität des eigenen Wissens einzuschätzen, Fehler zu erkennen und Lernstrategien anzupassen. Besonders in komplexen oder sicherheitskritischen Situationen ist Metakognition entscheidend, um nicht nur Inhalte, sondern auch die eigene Urteilsfähigkeit kritisch zu hinterfragen. Ohne Metakognition bleibt das Risiko hoch, falsche Annahmen oder Routinen unreflektiert zu übernehmen.
Ein Beispiel für Metakognition ist, wenn eine Person beim Lösen eines Problems merkt, dass sie auf dem falschen Weg ist, und ihre Strategie aktiv ändert. In der Luftfahrt setzen Pilot:innen gezielt Metakognition ein, indem sie bei komplexen Entscheidungen bewusst innehalten, Optionen reflektieren und sich aktiv gegen impulsive Handlungen absichern.
Relevanz für Human Factors
Metakognition ist ein zentrales Element für sicheres und fehlerbewusstes Handeln. In Human Factors-Analysen wird Metakognition als Schlüsselkompetenz betrachtet, um Bias, Fehlentscheidungen und Automatismen zu erkennen und zu korrigieren. Trainings, die Selbstreflexion und kritisches Denken fördern, tragen maßgeblich dazu bei, die Sicherheit und Qualität in komplexen Systemen zu erhöhen.
⇢ Dunning-Kruger ⇢ Bias ⇢ SITREP
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