Beschreibung
Grundüberzeugung der modernen Human-Factors-Forschung ist es, dass Störungen und Zwischenfälle in komplexen Arbeitsfeldern zumeist nicht auf Fehler eines Individuums reduzierbar sind, sondern ihre Ursache in der Verzahnung mehrerer System-Schwachstellen haben. Dies verlangt nach einer Sicherheitskultur, die weniger auf das einzelne Mitglied als letzte Instanz der Fehlerkette fokussiert. Stattdessen wird das System als Ganzes überprüft und all diejenigen Störfaktoren identifiziert, die kumulativ zum Zwischenfall führten, bzw. das System grundsätzlich gefährden.
JUST Culture bedeutet deshalb vor allem, eine interne Atmosphäre herzustellen, die alle Tätigen im System ermutigt, gar dafür belohnt, Fehler offen anzusprechen. Sicherheitslücken sollen so aufgezeigt und alle sicherheitsrelevanten Informationen im Team geteilt werden. Diese Kultur gilt es herzustellen.